Hotel Alexander Parkside, Berlin

Der Alexanderplatz und sein Umfeld sind wesentlich geprägt durch die Modernisierungsschübe des 20. Jahrhunderts. Unser Ansatz basiert auf der Platzerweiterung Ende der 1920er Jahre, die zusammenfällt mit der Literarisierung der angrenzenden Viertel durch Alfred Döblin. Befindet sich die Welt von Franz Biberkopf noch im Spannungsfeld der Kleinteiligkeit der Quartiere um die Mulackstraße, der gleichzeitigen Modernisierungsschübe am Rosenthaler Platz und noch mehr am Alexanderplatz, so hatte man sich in der DDR für die radikale Umsetzung dieser Modernisierung im Bereich um den Alexanderplatz entschieden und der Stadt ein großformatiges Zentrum verordnet.


Die aus dieser Geschichte resultierende Größe der umgebenden Bauvolumen und die Dimension des Verkehrs an der Otto-Braun-Straße waren für uns das ausschlaggebende Motiv eine Lösung zu erarbeiten, die zwei Dinge miteinander vereint:
Das Volumen soll als großmassstäblicher Block erscheinen und zugleich sollen dessen unterschiedliche Hotelqualitäten durch eine gestalterische Lösung gut ablesbar sind. Es war uns wichtig, dem Gebäude, vor dem oben genannten kulturellen Hintergrund einen Charakter zu verleihen, der das Stadtbild sowohl bei Tag als auch bei Nacht bereichert, ohne das es historisierender Anleihen bedarf.


Die Fassade erhält eine erste Hülle aus einer feingliedrigen, leichten, fast stofflichen Struktur. Diese erste Fassadenschicht besteht aus eloxierten, geprägten und perforierten Aluminiumtafeln. Die Perforation ermöglicht ein wechselndes Erscheinungsbild, das je nach Blickwinkel als offen oder geschlossen erlebt wird. Es entsteht der Eindruck eines leichten, partiell fast durchsichtigen Gebäudevolumens.

Information

Auslober: IVG

nichtoffener Realisierungswettbewerb/ 1. Preis

Fassadenberatung: Werner Sobek, Lichtplanung: Studio Dinnebier, Akustik: Ingenieurbüro Moll, künstlerische Beratung: Nikolai von Rosen

Standort: Berlin

2010