Büro-, Galeriegebäude am Kunstcampus, Berlin

In die Ideenfindung unseres Entwurf sind Optimierungsstrategien aus unterschiedlichen Ingenieurdisziplinen einbezogen. Diese Grundlagen und die Berücksichtigung grauer Energie führen zwangsläufig zu einer Neubewertung aktueller Bautechniken. Die Solarforschung stand Pate bei Entwicklung der Fassadenhülle, die, ähnlich einer Sonnenuhr, die unterschiedlichen Licht- und Wärmeleistungen der Sonne über das Jahr verteilt für das Gebäude nutzt. Die Kubatur des neu eingefügten Baukörpers ordnet die vorgefundene Situation zu einer Raumfolge und lagert dem perspektivisch gestreckten Raum der Rieck- und Uferhallen einen Ort mit Plätzen vor.

Aus wirtschaftlichen und Nachhaltigkeitsgründen berücksichtigt die Tragwerksplanung den Baustoff Holz, als integralen Bestandteil der Entwurfsidee. Das Untergeschoss in Stahlbetonbauweise (WU-Qualität) wird durch einen „Erdgeschosstisch“ ergänzt, der eine großzügige Nutzung im EG zulässt und die Fassadenkonstruktion der Obergeschosse abfängt. Die Obergeschosse sind als Holzbaukonstruktion geplant, nur die Aussteifung über den zentralen Stahlbetonkern und einen inneren Stützenring erfolgen in Betonbauweise, alle weiteren Bauelemente werden als Holzkonstruktion erstellt. Die Decken werden als Stahlbeton-Holz-Verbunddecken ausgeführt. Das verwendete Holz reduziert die Eigengewichtslasten der gesamten Rohbaukonstruktion um 50% und verbessert das Raumklima durch seine Feuchtespeicherkapazität.
Bei der Minimierung des Energiebedarfs eines Gebäudes spielt die Gebäudehülle eine zentrale Rolle. Der feingliedrige Sonnenschutz ist präzise auf die Kubatur des Gebäudes und auf den Sonnenstandsverlauf am Gebäudestandort ausgerichtet.

Im Ergebnis schlagen wir einen Bau vor, der neben seiner immensen Gewichtsersparnis von 50% gegenüber konventioneller Bauweise, eine den Sonnenstandsverlauf nutzende Fassade besitzt und eine sinnlich anregende Arbeitsatmosphäre für aktuelle und zukünftige Büronutzungen offenbart.

Information

Auslober: Ernst Basler GmbH

nichtoffener Wettbewerb

Beratung Statik, Haustechnik, Bauphysik, Lichtplanung: Arup, Brandschutz: HHP Berlin

Standort: Berlin

2011